Einsamkeit

-Kritisches Glossar-

Einführung

Nicht nur erst seit Covid 19 ist Einsamkeit zum Thema der Forschung und der Öffentlichkeit geworden – über Einsamkeit wird seit der Antike nachgedacht. Allerdings besteht neuerdings die Vermutung, dass Einsamkeit ein kaum vermeidbares Phänomen der sozialen Strukturen darstellt, in denen westliche (?) Menschen heute leben. Dabei ist es umstritten, ob objektiv besehen Einsamkeit zunimmt oder nicht und ob sie ältere Menschen in besonderem Masse betrifft.

Eine Vermutung lautet, dass ein hoch individuelles, autonomes Leben die Notwendigkeit sozialer Kooperation reduziert, so dass wir auch in Gemeinschaft zunehmend einsam, nur lose eingebettet sind. Man ist nur dann nicht einsam, wenn man andere unbedingt braucht und von anderen unbedingt gebraucht wird. Einsam, so könnte man vermuten, sind zunehmend und zukünftig diejenigen, welche die beständige Selbstoptimierung für die Inszenierung eines einzigartigen, intensiven Lebens (als Imperativ des ‚kulturellen Kapitalismus‘) nicht leisten können, ausbrennen, krank werden, am Rande der gesellschaftlichen Primärprozesse stehen, keine Chancen haben. (Reckwitz 2017) Da diese wenig Sozialkapital aufweisen, handelt es sich wohl um eine Epidemie im Verborgenen.

Viele Studien sind zu diesen Themen in der letzten Zeit (2020-21) erschienen. Wir präsentieren Ihnen die Zusammenfassung einer Auswahl.

Definition

Unter Einsamkeit versteht man eine bestimmte subjektive Erfahrung, bei der eine Person eine Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen und erwünschten Grad sozialer Beziehungen wahrnimmt. Beschrieben wird es als schmerzliches Gefühl, unfreiwillig alleingelassen, verlassen, zurückgelassen oder abgelehnt, nicht verstanden zu werden, keine Resonanz zu erhalten. Es fehlt das Eingebundensein in verschiedene Kontexte sozialer Anerkennung zusammen mit der Wahrnehmung und Bewertung, diesen Zustand selbst kaum verändern zu können. Man sitzt hinter einer dicken Scheibe und schaut den anderen zu, klopft und ruft, aber ohne sie erreichen zu können. Man fühlt sich bedeutungslos und traurig. (Paredes 2021)Unterschieden wird zwischen vorübergehender und chronischer, zwischen leichter und schwerer, zwischen emotionaler (man vermisst intimen, persönlichen Kontakt) und sozialer Einsamkeit (man vermisst, in ein breiteres Netzwerk von Freunden und Bekannten eingebunden zu sein). Einsamkeit bedeutet immer eine bestimmte Form unfreiwilligen Leidens.

Einsam zu sein hat nichts zu tun mit freiwilligem Alleinsein, z.B. zum Zwecke der Besinnung, Meditation oder der Reflexion. Sie ist nicht identisch mit fehlendem Sozialkontakt: Personen mögen viele Kontakte haben und sich dennoch einsam fühlen und umgekehrt, wenige aber gute Kontakte können ausreichen, um sich nicht einsam zu fühlen. Allerdings ist soziale Isolation ein bedeutsamer Risikofaktor für Einsamkeit. Einsamkeit stellt eine subjektive, soziale Isolation eine objektive Realität dar.

Ein Signal

Evolutionsbiologisch betrachtet ist diese Empfindung ein Signal, das die Person auf ein grundlegendes Bedürfnis und eine damit zusammenhängende Verletzbarkeit bzw. Schwäche hinweist. Einsamkeit stellt sowohl einen Vorläufer als auch ein Ergebnis verschiedener physischer, psychischer und sozialer Beeinträchtigungen dar. Es gibt auslösende Faktoren, Risikofaktoren und mit Einsamkeit einhergehende Faktoren (Korrelate). Hierbei bleibt oft offen, ob diese Korrelate (z.B. spezifische hirnorganische Veränderungen oder Veränderungen der Neurotransmitter) Ursache der Einsamkeit darstellen oder die Einsamkeit Ursache dieser Veränderungen ist.

Pathologisch?

Einsamkeit ist ähnlich wie Angst nicht nur pathologisch zu betrachten: sie ist eine wiederkehrende Grunderfahrung, die alle Menschen mehr oder weniger in bestimmten Umständen machen und die einen Anreiz für Entwicklung und persönliches Wachstum bilden kann. Zunehmend aber wird Einsamkeit als ein Thema der Bevölkerungsgesundheit (‚public health‘) angesehen, vergleichbar mit Rauchen, Alkoholismus oder Fettleibigkeit. Hierbei wird angenommen, das bestimmte Determinanten gesellschaftlichen Lebens das Risiko, sich einsam zu fühlen, bestimmen und erhöhen.

Kultur

Das Gefühl, einsam zu sein, wird in verschiedenen kulturellen Kontexten unterschiedlich sozial ‚gerahmt‘, je nachdem, wie Kulturen soziale Erwartungen und Selbstkonzept disponieren. Es kann das empfundene Bedürfnis sein, zu wenig von anderen ‚gebraucht‘ zu werden, anderen wichtigen Personen zu wenig Güter oder Dienstleistungen anbieten zu können, zu viel auf Reisen zu sein, sich zulange in der Wüste aufzuhalten, zu wenig Kinder zu haben, aufgrund von Krieg und Kriminalität nicht auf der Straße spielen zu können, die gewohnte Umgebung und Natur schmerzlich zu vermissen, aufgrund von Katastrophen in Lagern leben zu müssen. Einsamkeit hängt sozial besehen eng damit zusammen, bestimmte erwünschte soziale und beziehungsbezogene, zumeist alltagsbezogene Praktiken und Rollen nur eingeschränkt oder gar nicht vollziehen zu können (z.B. gemeinsam essen, einkaufen, spazieren gehen, spielen). (Ozawa-de Silva 2020) Einsamkeit ist damit nicht nur ein individuelles, sondern ein soziales, kulturelles und letztlich politisches Thema.

Evolutionstheorie

Die soziale Angewiesenheit aufeinander und damit die Notwendigkeit der Kooperation zum Überleben ist uns biologisch eingeschrieben. Als Einzelner und ohne die regelmäßige Resonanz anderer funktioniert unser Gehirn schlechter und fängt an, mangels Korrekturen und Feedbacks ein ‚Eigenleben‘ zu führen. (extrem: Kontaktmangelparanoia) Einsamkeit ist damit nicht nur ein Signal dafür, unglücklich, sondern auch unsicher und gefährdet zu sein. Das Gefühl als Signal hat die Funktion, uns zu motivieren, eine sichere, sozial unterstützende Umgebung zu suchen und zu finden und hat damit eine adaptive, zur Anpassung beitragende Funktion. So wie körperliche Schmerzen oder Hunger Bedürfnisse signalisieren, so signalisiert Einsamkeit die Notwendigkeit, etwas für den ‚sozialen Körper‘ zu tun. Einsamkeit geht damit einher mit einer erhöhten Aufmerksamkeit für soziale Reize und Situationen, leider aber eben auch für sozial aversive, feindliche Reize: sehr viel mehr als Menschen ohne Einsamkeit nehmen einsame Menschen andere Personen als ablehnend, feindlich, unangenehm wahr (‚aversive Hypervigilanz‘). Zudem erinnern sie sich an sozial feindlich wahrgenommene Situationen vergleichsweise länger. Im Ergebnis kann dies dazu führen, eben genau diejenigen Personen, mit denen man eigentlich Kontakt sucht, zu irritieren und zu verscheuchen. Andere Personen erleben einsame Menschen denn auch vergleichsweise negativer. So erleben sich einsame Menschen eher als Opfer der anderen ohne zu bemerken, dass sie selbst wesentlich dazu beitragen, von anderen abgelehnt zu werden. Das Bedürfnis, sich vor weiteren negativen sozialen Stimuli zu schützen, trägt demnach zu einem Teufelskreis bei, der schwer zu überwinden ist. (Cacioppo 2014) Im Ergebnis nehmen misstrauische, schizoide und paranoide Anteile zu. Diskutiert wird, ob zunehmende Einsamkeit radikale Einstellungen befördert.

Auslöser, Risikofaktoren und Korrelate

Besondere Lebensereignisse (Wegzug, eine neue Arbeit, Scheidung, Erkrankung etc.) lösen allein oder in Kombination im Zusammenhang mit Risikofaktoren das Gefühl der Einsamkeit aus (Vulnerabilitäts-Stress-Modell). Risikofaktoren und Korrelate treten in der Regel ebenfalls in komplexer, vielfach verzahnter Form auf, die sich individuell und situativ immer neu konstellieren. Unterschieden werden drei Risikobereiche: demographische, gesundheitsbezogene und soziale Risiken bzw. Korrelate.

Demographisch: Junge Menschen (18-25) und ältere Personen (>65) weisen vermehrt Einsamkeit auf besonders dann, wenn sie alleine leben, verwitwet oder unverheiratet sind, vglw. arm sind und einen Migrationshintergrund aufweisen. Für ältere Personen gilt, dass 75-85 Jahre alte Menschen vglw. mehr über Einsamkeit klagen als 65-75 Jahre alte Menschen. Im Kern sind es Verluste von bedeutsamen Beziehungen sowie chronische Erkrankungen, die dafür verantwortlich gemacht werden. HeimbewohnerInnen bekunden mehr Einsamkeit als Personen in eigener Häuslichkeit. Ob Männer oder Frauen im Alter mehr oder weniger von Einsamkeit betroffen sind, ist umstritten. Insgesamt klagen junge Menschen mehr über Einsamkeit als alte. 

Gesundheit: Eine Vielzahl von Erkrankungen kann mit Einsamkeit einhergehen, wobei letztere Auslöser sowie auch Ergebnis dieser Erkrankungen sein kann. Genannt werden chronische Erkrankungen (Krebs, MS, kardiovaskuläre Erkrankungen, metabolisches Syndrom, Schlafstörungen), psychische Erkrankungen (Angsterkrankungen, Depressionen, Paranoia, beeinträchtigte Emotionsregulierung) sowie kognitive Veränderungen (Demenz). Neurobiologisch fallen folgende Veränderungen auf: das Belohnungssystem (vglw. geringere Reaktionen als bei nicht-einsamen Menschen), Hirnareale mit besonderer Bedeutung für soziale Kognition (weniger graue und weiße Materie), Veränderungen im funktionalen Zusammenspiel von Hirnregionen, höhere Aktivierung der HPA-Achse (Stress, Cortisol) und des autonomen Nervensystems (in diesem Zusammenhang: Interaktion mit dem Immunsystem und der Ausschüttung von Cytokinen sowie genetisch eine gewisse Vererbbarkeit für die Entwicklung von Einsamkeit (je nach Studie 37-55%). (zusammenfassend: Lim 2020)

Soziales: Das BBC-Loneliness Experiment (Barreto 2020) konnte überzeugend nachweisen, dass Einsamkeit in individualistischen Kulturen stärker verbreitet ist als in kollektivistischen und eher für die älteren denn für die jüngeren Kohorten und eher für ältere Männer denn für Frauen relevant ist.  Insgesamt aber sind jüngere Menschen (besonders junge Männer) mehr denn ältere von Einsamkeit betroffen.

Demenz und Depressivität

Verschiedene Studie haben den Zusammenhang zwischen kognitiven Beeinträchtigungen (bis hin zur Demenz) und Einsamkeit in großen, populationsbasierten Untersuchungen nahe gelegt.[1]  Für jeden Messpunkt mehr an Einsamkeit ergab sich eine Erhöhung des Risikos einer Demenzentwicklung von 40% in den nächsten 10 Jahren. Ähnliches scheint für die kognitive Entwicklung vor Demenzbeginn zu gelten. In einer europäischen Langzeitstudie (Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe= SHARE) wurden diese Zusammenhänge für Personen ab 50 Jahren über einen Zeitraum vom 11 Jahren untersucht. Ähnlicher Befund: für jeden Messpunkt mehr (UCLA-Einsamkeitsskala [2])  ergab sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für kognitive Beeinträchtigung von 31%. Dieser Zusammenhang erwies sich auch dann noch als bedeutsam, wenn weitere Faktoren wie Risikoverhalten, gesundheitliche Herausforderungen und Depressivität berücksichtigt wurden. Einsamkeit in mittleren Jahren (ab 50) stellt demnach einen Risikofaktor für kognitive Beeinträchtigung und – letztendlich – für Demenz dar. (Luchetti 2020).

Menschen mit Demenz, die einsam sind, entwickeln vermehrt Delusionen (Wahn) und Halluzinationen, in erster Linie aber mehr Depressionen. (zusammenfassend: Sun 2020) Ähnliches scheint aber auch für ältere Menschen ohne Demenz zu gelten, wenn sie einsam sind. (Kuiper 2015) Vorübergehende Einsamkeit (z.B. nach Verlusten oder gesundheitlichen Einbrüchen) ist weniger problematisch, chronische Einsamkeit (länger als 2 Jahre andauernd) aber mündet sehr viel häufiger in Depressivität bzw. trägt zur Schwere der Depressivität bei. Englische Daten legen nahe, dass zwischen 11-18% der Depressionen vermeidbar wären, würde es gelingen, Einsamkeit zu vermeiden. (Lee 2021) Geringe Bildung, allein leben und Übergewichtigkeit geht eher mit chronischer Einsamkeit einher. (Martin-Maria 2020) Einsamkeit macht es schwer, sich gut der Demenz anzupassen und verschlechtert die Lebensqualität. (Clare 2019) Eine größere Studie aus England (Victor 2020) bestätigte einige Risikofaktoren für Menschen mit Demenz: diese sind vermehrt dann einsam, wenn sie vergleichsweise älter sind (älter als 75), alleine leben, verwitwet sind, unter Depressionen leiden, einen schlechteren Gesundheitsstatus haben und in Folge all dessen eine geringe Lebensqualität aufweisen. Allerdings: die Zahlen entsprechen in etwa auch den Befunden für Einsamkeit alter Menschen ohne Demenz. Insgesamt scheint die Demenz per se kein herausragender Risikofaktor für Einsamkeit zu sein. Eher umgekehrt: Einsamkeit in den mittleren Jahren stellt einen Risikofaktor für später einsetzende Demenz dar.

In Befragungen geben alte Menschen an, Einsamkeit resultiere aus den typischen altersbedingten Verlusten, fehlenden sozialen Fähig- und Fertigkeiten sowie bestimmten Persönlichkeitszügen, wie z.B. die Neigung, eher für sich zu sein. (Paredes 2021)

Interventionen

Gemeindebasierte Initiativen (Aufklärung, Gruppenbildung, Mindfulness-Gruppen, gemeinsame Spaziergänge, aufsuchende ehrenamtliche Arbeit etc.) wirken sich im Vergleich zu Kontrollgruppen positiv aus: fast 50 % berichten, dass sich das Gefühl, einsam zu sein, erheblich reduziert habe. Diese Interventionen wirken sich allerdings eher auf Personen mit einer leichten bzw. vorübergehenden Einsamkeit, weniger dagegen für Personen mit schwerer und chronifizierter Einsamkeit positiv aus. (Rodrigues-Romero 2021) Viele Empfehlungen decken sich mit denen für psychischer Erkrankungen im Alter insgesamt, z.B. die Anschaffung eines Hundes oder eines elektronisch gesteuerten Ersatzobjektes (Tkatch 2021) oder entsprechen Überlegungen zur Erhöhung der Resilienz im Alter durch psychoedukative Gruppen, auf Wohlbefinden und Freude ausgerichtete soziale Aktivitäten, Bewegung und Sport, Nutzung neuer sozialer Kommunikationsmedien, Einbeziehung der Familie. (Woods 2021) Es ist wenig beforscht, warum etwas bei wem hilft, wie intensiv und wie lang die Intervention ausfallen muss. Wenig ist über Präventionsprogramme bekannt. (Prohaska 2020) Befragte alte Menschen meinen, man müsse zunächst sein Altsein und Älterwerden annehmen, ohne negativ zu grübeln. Es helfe, etwas für andere zu tun und sich für andere einzubringen. Dazu sei es nötig, etwas zu riskieren, auf Menschen zuzugehen und sich durch Zurückweisungen nicht so schnell entmutigen zu lassen. Zudem sollte man vorhandene Angebote nutzen selbst dann, wenn es einem schwer falle und man sich überwinden müsse. Alte Menschen ohne Einsamkeit meinen, wer einsam sei, dem fehle es an Motivation. Protektiv erwies sich ein Merkmal ‚Weisheit‘ genannt mit den Aspekten Spiritualität, gute Affektregulierung, Selbstreflexion und Mitgefühl. (Paredes 2021)

Fazit

Trotz erheblichen Wissens ist guter Rat teuer: gegen Einsamkeit gibt es kein evidenzbasiertes Rezept. Einsamkeit betrifft junge Menschen und hochaltrige Menschen in besonderem Masse, wobei die damit einhergehenden Risikofaktoren sehr unterschiedlich sind. Ein nicht unerheblicher erblicher Anteil (Temperament) lässt vermuten, dass prädisponierte Personen besonders gefährdet sind, unter Einsamkeit zu leiden. Bestimmte Konstellationen im hohen Alter, die mit Verlusten, chronischen Erkrankungen, Wohnortswechsel, aber auch Faktoren der Frailty (kumulatives Defizit, u.a. Muskelschwund, Immobilität, Gewichtsverlust) zusammenhängen, stehen für viele Risiken, eben auch für das Risiko Einsamkeit. All dies gälte es rechtzeitig zu erkennen und präventiv, z.B. durch Psychoedukation und geriatrische Rehabilitation (insb. Aktivierung), auf diese Risiken einzuwirken. Hat sich die Einsamkeit erst einmal ‚eingenistet‘ und chronifiziert, scheinen die Möglichkeiten für den Erfolg von Interventionen eher gering zu sein: vermutlich sind elementare social skills verkümmert bzw. der funktionale Niedergang mit seinen sozialen Folgen derart fortgeschritten, dass Gelegenheiten nicht genutzt werden können und ein Teufelskreis entsteht.

Immer wieder stellt sich die Frage, ob die Fokussierung auf Interventionen für den Einzelnen nicht der Individualisierung, Privatisierung oder gar Pathologisierung eines gesellschaftlichen Problemfeldes Vorschub leistet. Es ist zu fragen, ob Einsamkeit nicht auch eine Modernisierungsfolge (Mobilität, Individualisierung, Digitalisierung, zunehmende Singe-Haushalte, Entsolidarisierung) darstellt. Wie also sind Anreize zu setzen, die Lebensformen begünstigen, die Einsamkeit unwahrscheinlicher machen? Welche Art von Altenhilfe wäre geeignet, generationenübergreifendes Wohnen und Pflegen zu ermöglichen? Ob derartige Interventionen die grundlegenden gesellschaftlichen Prozesse beeinflussen, welche Einsamkeit forcieren, bleibt wohl offen und eher fraglich.

Literatur / Quellen

Barreto, M., Victor, C. et al. (2020). Loneliness around the world: Age, gender, and cultural differences in loneliness. Personality and Individual Differences, 169 (22), 39-57

Cacioppo, J., Cacioppo, S., Boomsma, D. (2014). Evolutionary Mechanisms for Loneliness, Cogn.Emot, 28(1),3-21.  doi:10.1080/02699931.2013.837379

Clare L, Wu Y-T, Jones IR, et al. (2019). A comprehensive model of factors associated with subjective perceptions of “living well” with dementia: Findings from the IDEAL study. Alzheimer Dis Assoc Disord., 33(1), 36-41.

Kuiper JS, Zuidersma M, Oude Voshaar RC, et al. (2015). Social relationships and risk of dementia: A systematic review and meta-analysis of longitudinal cohort studies. Ageing Res Rev., 22, 39-57

Lee, S., Pearce, E., Ajnakina, O. et al. (2021). The association between loneliness and depressive symptoms among adults aged 50 years and older: a 12-year population-based cohort study. The Lancet. Psychiatry, 8(1), 48-57

Lim, M., Eres, R., Vasan, S. (2020). Understanding loneliness in the twenty-first century: an update on correlates, risk factors, and potential solutions. Social Psychiatry and Psychiatric Epidemiology, 55, 793-810

Luchetti, M., Terracciano, A. et al. (2020). Loneliness is associated with risk of cognitive impairment in the Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe. International Journal of Geriatric Psychiatry, 35, 794-801

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Prohaska, T., Burholt, V. etal. (2020). Consensus statement: loneliness in older adults, the 21st centrury social determinant of health? BMJ Open. doi:10.1136/bmjopen-2019-034967

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Tkatch, R. et al (2021). Reducing loneliness and improving well-being among older adults with animatronic pets. Aging & Mental Health, 25(7), 1239-1245

Victor, C., Rippon, I. et al. (2020). Prevalence and determinants of loneliness in people living with dementia: Findings from the IDEAL programme. International Journal of Geriatric Psychiatry, 35, 851-858

Woods, B., Williams, J. et al (2021) Who benefits most from resilience-building groups for ‘at-risk’ older people? A pilot-service-evaluation. Aging & Mental Health, 25(7), 1351-1360


[1] Z.B. Sutin AR, Stephan Y, Luchetti M, Terracciano A. (2018). Loneliness and risk of dementia. J Gerontol Ser B October 2018. doi: https://doi.org/10.1093/geronb/gby112

[2] Russell, D , Peplau, L. A.. & Ferguson, M. L. (1978). Developing a measure of loneliness. Journal of Personality Assessment, 42, 290-294.


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Christian Müller-Hergl

Dialogzentrum Leben im Alter (DZLA)

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