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(018) Seminar: Persönlichkeitsstörungen im Alter
September 1, 2021
€ 200
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Persönlichkeitsstörungen im Alter
Persönlichkeitsveränderungen im hohen Alter werden selten diagnostiziert und noch seltener behandelt. Sie entwickeln sich im Rahmen von (Re-) Traumatisierungen und Verlusten. Zumeist in ihrem Ausdruckscharakter fehlgedeutet belasten sie den pflegerischen Umgang erheblich.Unter Persönlichkeitsstörungen versteht man nicht körperlich begründete Psychosen, die Wahrnehmung, Denkinhalte, Emotionalität und Sozialverhalten betreffen. Die Abnahme kognitiver Differenziertheit, die zunehmende Neigung zu Polarisierungen und stereotypem Denken schwächen bisher gut funktionierende psychische Strukturen und lassen bis dahin wenig auffällige zwanghafte, introvertierte und paranoide Muster hervortreten. Es kommt häufig zu paranoiden Übertragungen, die von Pflegenden in der Regel als Abwehr- oder Widerstandsverhalten interpretiert werden. Pflegende reagieren darauf mit Rückzug, lieblos bis vernachlässigender Pflege, da sie sich als ‚Sündenbock’ missbraucht fühlen.
Inhalte:
Das Konzept ‘Persönlichkeitsstörung’
Persönlichkeitsveränderungen im Alter
Verläufe, Behandlung
Rolle und Rollengrenzen in der Pflege
Fallvignetten
Ziele:
Pflegende lernen, Persönlichkeitsveränderungen als Ausdruck von Beziehungs /Bindungsbedürfnissen zu interpretieren.
Anhand von Fallvignetten werden Haltungen und Arbeitsweisen diskutiert, mit persönlichkeitsveränderten Menschen ressourcenorientiert umzugehen.
Anknüpfungspunkte an bewährte therapeutische Optionen werden ausgelotet (Mentalisierung, Problemlösungstherapie, Strukturhilfen)
Seminarleitung:
Christian Müller-Hergl